Damenkarussell

Damencaroussel

 

Das mittelalterliche Turnier wurde noch während des ganzen 16. Jahrhunderts an dem Fürstenhofe als wichtigster Programmpunkt bei großen Festlichkeiten ausgeübt. Im Laufe des 17. Jahrhunderts wurde den Übungen in den Reitschulen größere Bedeutung beigemessen und anstelle des gefährlichen Turniers trat das spielerische Karoussel. An ihnen konnten sich auch die Damen der Hofgesellschaft beteiligen.

 

Anläßlich der Kapitulation der Bayern und Franzosen in Prag im Dezember 1742 fand am 3. Jänner 1743 in der Winterreitschule der Wiener Hofburg ein Damenkarussell statt. Die junge Königin Maria Theresia führte die erste Quadrille an und absolvierte die ihr gestellten Kampfspiele bravourös. Die Damen ritten im Damensattel mit seidenen Überzügen, passend zu den Kostümen, die sich farblich in Gruppen definierten.

Damencaroussel

 

Das Karoussel wurde mehrmals nachgestellt, wobei das Motto immer wieder geändert wurde. 1894 wurde die Rückholung von Kaiserin Elisabeth Christine, der Gemahlin Kaiser Karl VI., als Statthalterin von Spanien nach Österreich dargestellt.

 

Anläßlich einer großen Ausstellung über das Leben Maria Theresias in Schloß Schönbrunn im Sommer 1980 wurde in der Winterreitschule das Damenkaroussel von 1743 in einer großen Quadrille zum Teil nachempfunden.